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Thema: Koi-Herpes-Virus

Bei Ankunft der Koi werden diese nach Züchtern getrennt in separate Quarantänebecken gesetzt. Die Wassertemperatur wird innerhalb weniger Tage auf 22-24°C angehoben.

Um eine Einschleppung des KHV Virus in die Verkaufsanlage zu verhindern, ist es von zwingender Notwendigkeit eine Quarantäne in diesem Temperaturbereich durchzuführen und die Koi zusätzlichen Stress auszusetzen. Die häufigsten Ausbrüche treten bei Temperaturen um 23°C auf, wobei es innerhalb eines Temperaturfensters von 15-28°C zu Ausbrüchen kommt.

Eine Quarantäne im Temperaturbereich über 20°C ist deshalb so wichtig, da Untersuchungen gezeigt haben, dass infizierte Koi die im niedrigen Temperaturbereich gehältert wurden einen Carrierstatus ausbilden können.

Koi, die nach der Infektion über 30 Tage bei 13°C gehalten wurden, starben bei einer Anhebung der Wassertemperatur auf 23°C innerhalb von zwölf bzw. sieben Tagen. Koi, die nach der Infektion 60 Tage bei 13°C gehalten wurden, starben nach einer Anhebung der Wassertemperatur auf 23°C nicht.

Ein provozierter Stress für die Koi ist die sicherste Methode sogenannte Virusträger(Carrier) zu finden. Hierbei handelt es sich um Koi, die das KHV Virus in sich tragen, auf Grund von gebildeten Antikörpern selbst nicht mehr erkranken, das Virus aber ansteckend weiter geben können. Der Nachweis des Carrierstatus der Herpesviren ist schwierig, weil latent infizierte Tiere das virale Genom in sich tragen, ohne infektiöse Viruspartikel zu produzieren, die durch Zellkulturverfahren oder serologische Methoden erfasst werden könnten. Untersuchungen an Carrier zeigten, dass eine spontane Virusausscheidung, bei denen die Infektion bereits vier Jahre zurück lag, nicht nachweisbar war. Allerdings ließ sich eine Virusausscheidung durch das Einwirken von Stress reaktivieren.

Der Stress für die Koi ist während und kurz nach dem Import am größten. Allerdings liegen die Importtemperaturen immer unterhalb 15°C und damit in einem ungünstigen Temperaturbereich für die Aktivierung von evt. vorhandenem Viren. Für eine geeignete Quarantäne ist die Temperatur nach dem Import zwingend anzuheben.

Die Inkubationszeit des Virus beträgt je nach Wassertemperatur etwa 5-20 Tage, also der Zeitabschnitt der Ansteckung bis zum Auftreten klinischer Symptome. Evt. vorhandene Carrierfische sollen andere Koi oder die naiven Pilotfische anstecken. Deshalb sollte eine Quarantäne mindestens vier Wochen betragen.

Da es sich immer nur um Stichproben handelt und nicht jeder einzelne Koi mittels PCR getestet werden kann, schwimmen zusätzlich naive eigene Nachzuchten in jedem Importbecken. Diese werden jedes Jahr neu produziert, sind kleiner als 12cm und damit besonders empfänglich für das Virus.

Eine Stressprovozierung erfolgt einerseits durch den Import, wird nach der Ankunft durch steigende Wassertemperaturen weiter aufrecht erhalten. Auch provoziert das Fangen und Keschern für die Foto-und Videoaufnahmen die Aktivierung von Viren.

In einer Studie wurden schwankende Wassertemperaturen simuliert, 0,6°C je Stunde.

Ergebnis:

1. bei der Erhöhung von 22°C auf 25°C scheiden die Fische eine größere Menge Stresshormon Cortisol/ACTH in das Wasser aus.

2. bei der Absenkung von 25°C auf 22°C scheiden die Fische kein Stresshormon Cortisol/ACTH in das Wasser aus.

Ein Anstieg des Cortisol/ACHTlspiegel führt zu einer Immunsuppression beim Koi. Diesen Umstand mache ich mir bei meiner Quarantäne zu Nutze. Jedes Becken verfügt über einen Warmwasseranschluss, mittels Wasserwechsel lässt sich so die Temperatur in kurzer Zeit erhöhen.

Manch ein Händler macht hier vieles falsch. Die Becken werden abgedeckt und aufgesalzen und haben Temperaturen unter 20°C. Aussagen wie: "Quarantäne-bitte nicht stören" , "Die Koi werden jetzt zwei Wochen in Ruhe gelassen", Die Fische müssen sich erst mal vom Importstress erholen" sind nicht zielführend. Warmes Wasser und Stress jeglicher Art und einer Beprobung von min.10% des Bestandes in einem Zeitraum vom 48-72 Stunden nach der Stresssituation sind hier die professionellen Maßnahmen!

Auch kann der Koi bei einer Hälterung im Bereich von unter 20°C seinen Importstress nicht abbauen. Dieser manifestiert sich im Fisch und wird im Frühjahr an den Käufer weitergegeben. Bei steigenden Temperaturen kann es im Teich dann zu Problemen kommen. Entscheidend ist nicht das man eine Quarantäne macht, sondern wie! Da hilft es auch wenig, wenn mit mehrmonatigen Quarantänezeiten geworben wird und die Koi hier bei 17°C gehältert werden.

Jeder neu importierte Koi hat min. 30 Tage bei Temperaturen von 22-24°C zu verbringen, bevor er in den Verkauf gelangt!

Alle Proben werden im Labor der Tauros Diagnostik(CEV) und der LUA Leipzig(KHV) nach den sensitivsten Untersuchungsmethoden der semi-nested-PCR und der realtime-PCR durchgeführt. Zum Nachweis genügen hier bereits 5 Herpes Viren. Bei anderen Nachweismethoden sind mitunter 100-1000 Viren erforderlich. Die Standard-PCR ist nicht mehr "zeitgerecht". Auch ein Vermischen mehrerer Kiemenproben(Sammelproben) aus 5 Fischen sind nicht aussagefähig genug.

Ich verlasse mich nur auf meine in Auftrag gegebenen Tests. Auch wenn Koi nur aus KHV geprüften Beständen Japan verlassen dürfen, handelt es sich hier immer nur um Stichproben, auch sind mir die PCR Methoden in Japan nicht bekannt.

Auch im Jahr 2017(Nachtrag: nun auch Januar 2018)(Nachtrag auch Ende 2018 bei gleich mehreren Züchtern) gab es KHV Vorfälle bei Japankoiimporten!!! Wie sicher diese geprüften Bestände sind, erkennt man daran, dass regelmäßig infizierte Koi in den Export gelangen!

Hundertfach kopierte KHV Tests aus dem Großhandel sind Augenwischerei!

Spätestens nach dem Abgasskandal sollte jedem klar sein, dass Manipulation ein guter Helfer im harten Geschäft sein kann.

Redseligkeit hat nichts mit Sorgfaltspflicht zu tun, lassen Sie sich deshalb aktuelle KHV Protokolle zeigen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser Tierseuche ist nicht nur Händlersache, dies gilt auch für den Kunden!



Im Anschluss finden Sie Quellenangaben.

Quelle 1

Quelle 2

 

Hier finden Sie die CEV und KHV Testberichte.

 

Testberichte


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